Allgemeines zu Naturheilverfahren

Naturheilkunde bezeichnet ein Spektrum verschiedener Methoden, die die körpereigenen Fähigkeiten zur Selbstheilung und Balancierung aktivieren sollen und die sich bevorzugt in der Natur vorkommender Mittel oder Reize bedienen.

  • Wesentliche Methoden der Naturheilverfahren sind:
  • Pflanzentherapie, Homöopathie
  • Hydrotherapie
  • Atemtherapie
  • TCM, Akupunktur, Neuraltherapie, Schröpfen
  • Bewegungstherapie
  • Ernährungsheilkunde
  • Psychohygiene

Die Geschichte der Naturheilkunde ist so alt, wie unsere menschliche Geschichte. 750000 v.Chr. begann es mit dem Homo erectus. In der Zeit des Homo sapiens neanderthalensis um 250000 weisen archäologische Funde auf Behandlungsmethoden hin. Die Zeit des Homo sapiens sapiens beginnt um 45000. Es wurde Schädeleröffnungen, Amputationen, auch schon Nadelungen beschrieben. In der ägyptischen Hochkultur um 3000 v. Chr. gab es schon ausgeklügelte Pflanzentherapie, Räuchern, Besprechungen und Rituale.

Hippokrates von Kos (460-370 v.Chr.) war einer der bedeutendsten Ärzte der Antike und schuf durch die „Corpus Hippocraticium“ ein 58 bändiges Werk der damaligen unterschiedlichen medizinischen Schulen. Wesentlich ist, das hier die Krankheit durch erklärbare Ursachen beschrieben wird. Die Gesundheit beruhte der hippokratischen Lehre auf die richtige Mischung der vier Körpersäfte Blut, Schleim, gelber und schwarzer Galle und die Aufgabe bestand darin, im Krankheitsfall den Organismus zur Herstellung der Gesundheit (Physis) unter Beobachtung am Krankenbett die individuelle Physis durch diätische und naturheilkundliche Verordnungen wertvolle Hilfe zu leisten.

In Ägypten und Arabien (Ibn Sina) gab es grosse Fortschritte in der Medizin, Chirurgie und Augenheilkunde.

Unter dem Arzt und Mystiker Phillippus Theorphrastus Bomastus von Hohnheim, auch Paracelsus genannt, bekam die Naturheilkunde Ende des Mittelalter eine wissenschaftliche Basis. Entscheidende Heilerfolge hatte Paracelsus besonders durch seine Studien über Alchemie, aus denen er schon wichtig Erkenntnisse über die Wirkung von Giften ableiten konnte. So beschrieb er etwa als erster, dass die Bezeichnung eines Stoffes als Gift ausschließlich von seiner Konzentration abhängen würde. Die Dosis macht das Gift. Paracelsus forderte schon im 16 Jahrhundert unterschiedliche Arzneien für Männer und Frauen. Damit hatte er eine Erkenntnis formuliert, welche heute von der modernen Medizin erst langsam wieder entdeckt und in die Überlegungen der Forschung mit einbezogen wird. Und als einer der Ersten erkannte er die Krankheiten des Geistes nicht als Besessenheit durch den Teufel.

„Das ist kein Arzt, der das Unsichtbare nicht weiß,

das keinen Namen trägt, keine Materie hat und doch seine Wirkung.

Nicht der Corpus ist die Arznei, das wahre Arkanum ist unsichtbar.“

(Paracelsus)

Es folgten viele spurenhinterlassende Menschen. Hildegard von Bingen, Johann Schroth, Sebastian Kneipp, August Bier, …, Rudolf Steiner, Hahnemann uvm.

Auf jeden Fall liegt in der Naturheilkunde ein Reichtum an Erfahrung und Wissen, welches wir vor, neben oder nach Schulmedizinischer Therapie, nutzen können !